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Bundesagentur für Arbeit wechselt zur eVergabe

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) schreibt alle öffentlichen Aufträge sukzessive nur noch elektronisch aus. Sie bedient sich hierfür der eVergabe-Plattform des Bundes [1]. Angesichts des damit verbundenen Potentials an öffentlichen Aufträgen ist die bundesweit größte elektronische Vergabelösung für alle Vergabeverfahren im Bereich der Verdingungsordnung für Leistungen (VOL) sowie der Verdingungsordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) online. Mit dem neuen Verfahren werden alle Prozesse des zentralen Einkaufs sowie der regionalen Einkaufszentren elektronisch abgewickelt.

Umgesetzt wurde das IT-Projekt federführend von der IBM Unternehmensberatung Global Business Services in Zusammenarbeit mit dem eVergabesoftwareanbieter Administration Intelligence, einem der führender Anbieter von elektronischen Beschaffungs-Lösungen. Innerhalb von 21 Monaten führte IBM die Vergabemanagementsoftware AI-Vergabemanager und AI-LV-Assistent bundesweit in allen Einkaufsabteilungen der BA sowie in allen Agenturen für Arbeit und ARGEn ein. Die BA geht von bis zu 10.000 Anwendern aus, die zukünftig mit der Software der Administration Intelligence AG (AI) aus Würzburg arbeiten werden.

Die BA schreibt bundesweit sowohl infrastrukturelle Güter und Leistungen als auch Arbeitsmarktdienstleistungen, wie Bildungsmaßnahmen, aus. Ziel des IT-Projekts war die Einführung eines systemunterstützten Vergabe-Workflows, für alle Vergabeverfahren im Bereich der Verdingungsordnung für Leistungen (VOL) sowie für die Verdingungsordnung für freiberufliche Leistungen (VOF).

Mit der neuen eVergabe-Plattform entfallen insbesondere die manuelle Öffnung der Angeboten sowie der Versand der Unterlagen und der Bestellungen. Entscheidend dürfte aber vielmehr sein, dass es gelungen ist, die Prozessketten durchgängig elektronisch zu gestalten: Es wurde eine Schnittstelle zwischen der AI-Vergabesoftware und der bereits im Einsatz befindlichen SAP-ERP-Material-Management und SAP-Supplier-Relationship-Management-Systeme realisiert. Durch die vollständige Integration aller Einkaufs- und Materialwirtschaftskomponenten hat die BA damit eine in der Öffentlichen Verwaltung in Deutschland einzigartige durchgängige und vollelektronische Beschaffungslösung.

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Über Marco Junk [2]

Der Jurist Marco Junk gründete im Jahr 2007 den Vergabeblog und 2010 gemeinsam mit Dipl.-Betriebsw. Martin Mündlein das Deutsche Vergabenetzwerk (DVNW) [3]. Er begann seine berufliche Laufbahn im Jahr 2004 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer [4]und war danach als Bereichsleiter Vergaberecht beim Digitalverband bitkom [5] tätig. Im Jahr 2011 leitete er die Online-Redaktion des Verlags C.H. Beck [6]. Von 2012 bis 10/2014 war er Mitglied der Geschäftsleitung des bitkom [7] und danach bis 10/2021 Geschäftsführer des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. [8] Seit 2022 ist Marco Junk als Leiter Regierungsbeziehungen für das IT-Dienstleistungsunternehmen Atos [9] tätig. Seine Beiträge geben ausschließlich seine persönliche Meinung wieder.

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