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Bayern gewinnt E-Procurement Award: Lösung aus Hessen

@ [1] Der Freistaat Bayern [2] wurde für sein „Elektronisches Beschaffungswesen (ELBE)“ vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich [3] (BMÖ) mit dem Austrian Supply Innovation Award 2008 [4] in der Kategorie „Einkäufer“ ausgezeichnet. Mit dem Preis sollen sinnvolle Innovationen im Einkauf und entlang der Wertschöpfungskette gewürdigt und ausgezeichnet werden. Die prämierte Lösung vereinfacht die Beschaffungen des Freistaats im Bereich der Freihändigen Vergabe und reduziert damit die Kosten in erheblichem Maße: In rund 80% der Beschaffungen seitens der Ministerien des Freistaates Bayern und nachgeordneter Dienststellen ist die Freihändige Vergabe das gewählte Vergabeverfahren.

Da die Freihändige Vergabe das Einholen von in der Regel mindestens drei Vergleichsangeboten erfordert, entstehen bei händischer Durchführung der rund 300.000 Anfragen pro Jahr erhebliche Prozesskosten. Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg hob daher in seiner Laudatio insbesondere die erheblichen Kosteneinsparungseffekte von ELBE hervor.

Da die bisher gemachten Erfahrungen mit ELBE sehr vielversprechend gewesen seien, implementieren die Bayerischen Staatsministerien zurzeit im gesamten Freistaat eine E-Procurement-Plattform für VOB- und VOL-Beschaffungen. Dadurch sollen die Vergabe- und Beschaffungskosten weiter sinken und die Ausschreibungsprozesse effizienter gestaltet werden. Insgesamt rechnet man durch die E-Vergabe mit Prozesskosteneinsparungen von 40 Millionen Euro und einer Reduzierung der Materialkosten um nochmals 13,5 Millionen Euro pro Jahr.

Unterstützt wird Bayern dabei vom hessischen Software-Dienstleister Healy Hudson, der bereits Partner bei der Umsetzung des Pilotprojekts ELBE war und mit der Deutschen eVergabe [5] auch eine standardisierte webbasierte Lösung für die eVergabe anbietet. Damit soll gerade kleineren Kommunen und Behörden die Möglichkeit gegeben werden, diese Softwarelösung zu implementieren, ohne einen hohen Geldbetrag in die Entwicklung investieren zu müssen.

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Über Marco Junk [6]

Der Jurist Marco Junk gründete im Jahr 2007 den Vergabeblog und 2010 gemeinsam mit Dipl.-Betriebsw. Martin Mündlein das Deutsche Vergabenetzwerk (DVNW) [7]. Er begann seine berufliche Laufbahn im Jahr 2004 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer [8]und war danach als Bereichsleiter Vergaberecht beim Digitalverband bitkom [9] tätig. Im Jahr 2011 leitete er die Online-Redaktion des Verlags C.H. Beck [10]. Von 2012 bis 10/2014 war er Mitglied der Geschäftsleitung des bitkom [11] und danach bis 10/2021 Geschäftsführer des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. [12] Seit 2022 ist Marco Junk als Leiter Regierungsbeziehungen für das IT-Dienstleistungsunternehmen Atos [13] tätig. Seine Beiträge geben ausschließlich seine persönliche Meinung wieder.

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