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Metropolregion Rhein-Neckar, Hochsauerlandkreis und Märkischer Kreis führen eVergabe ein

“Wie viele eVergabe-Plattformen verträgt Deutschland?” – lautete eine zur Diskussion gestellte Frage auf der Fachtagung IT-Beschaffung [1] kürzlich in Berlin. Die Antworten reichten von eine zentrale Plattform im Sinne der Bieter bis hin zu rund 30.000, was der ungefähren Anzahl an Vergabestellen entspricht. Zwei weitere Plattformen sind jedenfalls sicher: Ab Januar 2010 startet die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) ihre eigene, drei Länder übergreifende eVergabe-Lösung. Und bereits seit September 2009 können der Hochsauerlandkreis [2] und der Märkische Kreis [3] ihre kompletten Vergabeprozesse webbasiert abwickeln.

Basis für die neue eVergabe-Plattform der MRN ist die bereits bestehende Plattform www.auftragsboerse.de [4]. Bereits seit 2005 können Bieter dort nach Ausschreibungen aus der Region suchen. Dabei mussten die Verdingungsunterlagen bislang in der Regel kostenpflichtig angefordert und das Angebot dann konventionell auf dem Postwege eingereicht werden. Künftig soll der gesamte Prozess „online“ abgewickelt werden können. Der Entschluss zum Ausbau der Plattform um eine komplette eVergabe-Lösung wurde seit 2007 vorangetrieben. Im Rahmen einer Interessenbekundung im vergangenen Jahr sagten 65 der insgesamt 155 ausschreibenden Kommunen der MRN – damit mehr als die Hälfte des regionalen Vergabevolumens – ihre Beteiligung an der Lösung zu. Im Wege einer europaweiten Ausschreibung wurde die T-Systems Enterprise Services GmbH, die bei der Umsetzung auf eine Softwarelösung der Healy Hudson zurückgreift, mit der Realisierung beauftragt.

Auch der Hochsauerlandkreis [2] und der Märkische Kreis [3] haben sich in Zusammenarbeit mit dem kommunalen IT-Dienstleister KDVZ Citkomm zur Einführung einer elektronischen Vergabelösung und dem Betrieb einer gemeinsamen Bekanntmachungsplattform entschieden, die bereits seit September „online“ ist. Der Großregion Südwestfalen soll das Portal kostenfrei zur Verfügung stehen. Unternehmen können über die zentrale Bekanntmachungsplattform kostenlos in den verfügbaren Publikationen nach Aufträgen recherchieren. Für die Vergabestellen wird das System in unterschiedlichen Nutzungsumfängen angeboten. Dabei können Vergabestellen mit wenig Verfahren und geringen Anforderungen auf dem Portal Bekanntmachungen und Auftragsinformationen kostenfrei erfassen bzw. Ausschreibungsunterlagen elektronisch zur Verfügung stellen und empfangen. Vergabestellen mit einer großen Anzahl von Verfahren und komplexeren Abläufen haben zudem die Möglichkeit, das kostenpflichtige Vergabemanagement mit Workflowsteuerung, Formularmanagement und elektronisch geführter Vergabeakte zu nutzen. Die Plattform wird ebenfalls mit der eVergabe-Lösung des hessischen Software- und Servicedienstleister Healy Hudson betrieben. Zum Vergabeportal Südwestfalen geht es hier [5].

Für beide Plattformen genügt für die Bieter zur Nutzung ein Standard-PC mit Internet-Browser. Besonderheit: Beide Portale stehen auch weiteren Kommunen in der Region zum Beitritt offen. Vorbild ist die gemeinsame eVergabe-Plattform der Region Ostwestfalen-Lippe [6], an der sich mittlerweile 34 Behörden und Einrichtungen beteiligen.

 

 

 

 

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