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Facility-Dienstleister haben keine Lust auf Ausschreibungen

Immer mehr Facility-Service-Anbieter entscheiden sich gegen die Teilnahme an Ausschreibungen bestimmter Auftraggeber. Laut einer Studie (“Facility-Service-Unternehmen in Deutschland“) beabsichtigen etwa drei Viertel der Studienteilnehmer nicht mehr, einzelne Auftraggeber oder Branchen als Kunden gewinnen zu wollen. 2014 lag der Wert noch bei 56 Prozent.

Niedrigstpreisvergabe schreckt ab

Zu den wichtigsten Gründen, keine Angebote abzugeben, zählen eine vermutete Vergabe ausschließlich an den billigsten Bieter sowie Ausschreibungen der öffentlichen Hand. Nachteilige Vertragsbedingungen wie langfristige Zahlungsziele, kurze Abgabefristen oder Auktionierungen haben zudem zu einer steigenden Ablehnung von Aufforderungen zur Angebotsabgabe einzelner Auftraggeber geführt.

Hoher Aufwand bei der Angebotserstellung

Weiterer Grunde für die zunehmende Ablehnung von Anfragen sind wohl auch die hohen Aufwände für die Erstellung eines Angebots sowie die große Nachfrage in Verbindung mit einem allgemein niedrigen Preisniveau im Markt. Durchschnittlich wenden die Studienteilnehmer rund 2.700 Euro oder 4,8 Personentage pro 100.000 Euro Umsatzvolumen auf. Der Maximalwert liegt bei 8.000 Euro und 10,0 Personentagen. Diese Vertriebskosten sind aus dem Deckungsbeitrag der Neu- und Bestandsaufträge zu finanzieren.

Personalmangel bei Servicekräften und Führungspersonal

Hinzu kommt laut Studie der Personalmangel als zentrale Zukunftsherausforderung: Sowohl bei den Servicekräften als auch beim Führungspersonal zeichnet sich ein zunehmender Bedarf ab. Wachstumstreiber im Facility-Markt sind derzeit unter anderem komplexe Aufträge mit einer breiten Leistungsnachfrage und Servicemanagement. Kleinteilige Auftragsangebote werden daher insbesondere von den größeren Multidienstleistern tendenziell nachrangig oder nicht bearbeitet.

Zur Studie und weiteren Informationen geht es hier [1].

Quelle: Lünendonk

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