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Investitionen in Schulen und die Corona-Krise: Kommunale Haushalte unter Druck

Die KfW meint, dass sich nach diesen Sommer­ferien der Unterricht an deutschen Schulen wohl nur langsam normalisieren werde. Dabei hätte die Corona-Krise den Wert einer funktionie­renden schulischen Infrastruktur deutlich gemacht. Steigende Investitionsbedarfe haben den Investitionsrückstand bei den Schulen in Deutschland wieder auf nunmehr 44,2 Mrd. EUR wachsen lassen (2018: 42,8 Mrd. EUR).

Für den Zustand der Schulge­bäude seien zumeist die Städte, Gemeinden oder Landkreise als Schulträger zuständig. Die zuletzt gestiegenen Investitionen könnten die wachsenden Bedarfe aber nicht ausgleichen, sodass der wahrgenommene Investitions­rückstand der Kommunen für den Bereich Schulen im KfW-Kommunal­panel 2020 wieder zugenommen habe. Durch die Folgen der Corona-Krise könnten die kommunalen Investitionen nun unter Druck geraten. Die Stabilisierung der Kommunal­finanzen ist darum ein entscheidender Punkt, um die weitere Stärkung der Bildungsland­schaft in Deutschland zu gewährleisten.

Steigende Investitionsbedarfe haben den Investitionsrückstand bei den Schulen in Deutschland wieder auf nunmehr 44,2 Mrd. EUR wachsen lassen (2018: 42,8 Mrd. EUR). Obwohl die Kommunen zuletzt 9,8 Mrd. EUR in die Schulen investieren wollten und damit doppelt so viel wie noch im Jahr 2015, halten ihre Investitionsplanungen mit den wachsenden Bedarfen nicht Schritt. Dies zeigt eine Sonderauswertung des KfW-Kommunalpanels 2020. Die Gründe für den steigenden Investitionsbedarf sind neben einer regional ungleichen Entwicklung der Schülerzahlen vor allem zusätzliche Ausbaubedarfe durch gesetzliche Auflagen und steigende Standards. Auch notwendige Reparaturen an alten Gebäuden und begrenzte Kapazitäten in Bauwirtschaft und Verwaltung erschweren den Kommunen neue Schulbauprojekte in Angriff zu nehmen.

Zusätzlich drohen sich die finanziellen Spielräume der Kommunen durch die Corona-Krise zu verengen: Erwartet werden einbrechende Einnahmen bei gleichzeitig steigenden Ausgaben, sodass die Investitionsspielräume der kommunalen Haushalte stark eingeschränkt werden. Weiterhin steigende Investitionen in die Schulen sind dadurch gefährdet.

„Die Corona-Krise könnte eine traurige Zäsur in der positiven Entwicklung der kommunalen Investitionen im Schulsektor darstellen und für die Schulinfrastruktur zu einer langanhaltenden Belastungsprobe werden. Fehlende Finanzmittel sind ein Risiko für den notwendigen Schub bei der Digitalisierung der Schulen. Deshalb ist es so wichtig, die Planungs- und Investitionsfähigkeit der Kommunen in Zeiten von Corona zu stärken. Das ist ein wichtiger Beitrag für eine gut funktionierende Schulinfrastruktur in Deutschland“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW Bankengruppe.

Weitere Informationen der KfW finden Sie hier [1].

Quelle: KfW

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