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Sicherheit und Verteidigung: Kartellamt genehmigt Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens

Das Bundeskartellamt hat am vergangenen Montag die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens von Airbus Defence and Space GmbH, German FCMS GbR und MBDA Deutschland GmbH freigegeben. Die drei Unternehmen erwerben dazu jeweils ein Drittel der Anteile an einer gemeinsamen Konsortial GbR.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Gegen die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens bestehen keine wettbewerblichen Bedenken. Es handelt sich um eine Forschungs- und Entwicklungs-Kooperation von Unternehmen mit unterschiedlichen Kompetenzen, die auf Innovations- und Zukunftsmärkte abzielt. Daher konnte das Vorhaben zügig freigegeben werden“

Airbus Defence and Space gehört zur Airbus-Gruppe und befasst sich mit den Bereichen Verteidigung, Sicherheit und sichere weltraumgestützte Anwendungen. Die German FCMS ist ein Gemeinschaftsunternehmen von vier deutschen Rüstungs- und Technologieunternehmen: Diehl, ESG, Hensoldt und Rohde & Schwarz. Die Gründung der German FCMS wurde 2020 vom Bundeskartellamt geprüft und freigegeben. FCMS entwickelt vernetzte Sensor- und Effektor-Lösungen sowie Drohnensysteme, plattformübergreifende Sensoren und Effektoren für fliegende unbemannte Systeme. Die MBDA Deutschland ist eine Tochter der MBDA S.A.S. und bildet zusammen mit TDW Gesellschaft für verteidigungstechnische Wirksysteme mbH und Bayern-Chemie Gesellschaft für flugchemische Antriebe mbH sowie weiteren Programmgesellschaften die MBDA Deutschland. Anteilseigner der MBDA-Gruppe sind Airbus Group, BAE Systems und der italienische Konzern Leonardo.

Airbus Defence and Space, German FCMS und MBDA Deutschland arbeiten im Rahmen der deutsch-französisch-spanischen Initiative zur Entwicklung des Systemverbunds „Future Combat Air System“ (FCAS) im Rahmen des sogenannten „Nationalen F&T-Vorhabens“ zusammen. Zu diesem Zweck soll die Konsortial GbR als einheitlicher Vertragspartner und Ansprechpartner für die Auftraggeber gegründet werden.

FCAS ist ein Programm zur Entwicklung eines Systems aus einem bemannten Mehrzweckkampfflugzeug der sechsten Generation (New Generation Fighter), unbemannten Begleitflugzeugen (Remote Carrier) sowie neuen Waffen- und Kommunikationssystemen. Das Nationale F&T-Vorhaben zielt auf die Forschung zu verschiedensten Schlüsselbereichen im Bereich dieses geplanten neuartigen Luftkampfsystems ab. Beim Nationalen F&T-Vorhaben handelt es sich somit um ein Projekt im Kontext von FCAS und dem damit eng verbundenen, untergeordneten Projekt „New Generation Weapon System“ (NGWS).

Die Zusammenarbeit der Muttergesellschaften soll in erster Linie die Kompatibilität der einzelnen Forschungsergebnisse zur Verwendung im internationalen FCAS- und NGWS-Kontext sicher-stellen.

Quelle: Bundeskartellamt

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