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Bundeshochbau: Vergabe nur noch an präqualifizierte Bieter

Kraene Nach einer Anweisung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vom 15.1.2008 (B 15-01082-102/11) werden die Vergabestellen des Bundeshochbaus ab Oktober diesen Jahres bei beschränkten Ausschreibungen und Freihändigen Vergaben nur noch solche Unternehmen berücksichtigten, die in der Liste des Vereins für die Präqualifikation von Bauunternehmen e. V. geführt werden.


Bauunternehmen können ihre Aufnahme in die seit 2 Jahren geführte Liste bei bislang sechs Präqualifizierungsstellen beantragen. Diese erfolgt, wenn sie die gestellten Anforderungen nach Zuverlässigkeit und Eignung erfüllen. Die Liste ist direkt beim Verein für die Präqualifikation von Bauunternehmen e. V. unter www.pq-verein.de abrufbar.

Ziel ist es, durch den direkten Zugriff auf präqualifizierte Unternehmen die Vergabeverfahren unter Bürokratiekostengesichtspunkten weiter zu verschlanken, dabei dennoch die fachliche Qualität weiter zu steigern. Daneben dient das Verfahren der Bekämpfung illegaler Beschäftigung und der Förderung eines fairen Leistungswettbewerbs.

Bislang existiert das Präqualifikationsmodell nur im Bereich der Bauindustrie. Die nun vorgeschriebene verbindliche Nutzung für die Vergabestellen des Bundeshochbaus wird aber sicherlich helfen den Weg zu ebnen, das Verfahren auch in anderen Branchen salonfähig zu machen.

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Über Marco Junk

Der Jurist Marco Junk gründete im Jahr 2007 den Vergabeblog und 2010 gemeinsam mit Dipl.-Betriebsw. Martin Mündlein das Deutsche Vergabenetzwerk (DVNW). Er begann seine berufliche Laufbahn im Jahr 2004 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer und war danach als Bereichsleiter Vergaberecht beim Digitalverband bitkom tätig. Im Jahr 2011 leitete er die Online-Redaktion des Verlags C.H. Beck. Von 2012 bis 10/2014 war er Mitglied der Geschäftsleitung des bitkom und danach bis 10/2021 Geschäftsführer des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Seit 2022 ist Marco Junk als Leiter Regierungsbeziehungen für das IT-Dienstleistungsunternehmen Atos tätig. Seine Beiträge geben ausschließlich seine persönliche Meinung wieder.

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