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Politik und Markt

Neubau des BMBF in Berlin als ÖPP

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) erhält einen neuen Dienstsitz. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) hat den Zuschlag für den Bau des neuen Gebäudes im Berliner Regierungsviertel, vis-à-vis zum Kanzleramt, erteilt. Den Auftrag erhält ein Konsortium unter Führung der Unternehmen BAM Deutschland AG und Amber GmbH. Damit wird zum ersten Mal in Deutschland ein ziviles Bundesgebäude als Öffentlich-Private Partnerschaft (ÖPP) gebaut und betrieben. Der private Partner ist dabei für den reibungslosen Betrieb, die Unterhaltung und Instandhaltung des gesamten Gebäudes verantwortlich.

Aus drei mach eins

Der Neubau wird auf einer Fläche von rund 54.000 Quadratmetern an prominenter Stelle errichtet: am Kapelle-Ufer östlich des Berliner Hauptbahnhofes, unmittelbar am Spreebogen und gegenüber von Bundeskanzleramt und Reichstag.

Die gegenwärtig auf drei Standorte verteilten Berliner Beschäftigten des BMBF – derzeit rund 350 Büroarbeitsplätze – erhalten damit erstmals und dauerhaft eine gemeinsame Unterbringung. Vom Ministerium nicht benötigte Flächen werden durch die BImA anderweitig vermietet. Der erste Dienstsitz des BMBF bleibt allerdings unverändert Bonn; dort arbeiten 75 Prozent der BMBF-Beschäftigten.

Bau und Betrieb als ÖPP

Das Gebäude wird als Öffentlich-Private Partnerschaft (ÖPP) gebaut und betrieben. Der private Partner ist dabei für den reibungslosen Betrieb, die Unterhaltung und Instandhaltung des gesamten Gebäudes verantwortlich. Nach Angaben des BMBF könne die öffentliche Hand durch dieses Verfahren Einsparungen in Höhe von gut 28 Millionen Euro über einen Vertragszeitraum von 30 Jahren erzielen.

Energieeffizienz

Nach Angaben des BMBF erfülle der Ministeriumsneubau mit seiner gebäudetechnischen Ausstattung die Anforderungen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz aus den Energie- und Klimaschutzzielen des Bundes “in vorbildlicher Weise”. So werde die höchste Auszeichnungsstufe „Gold“ nach dem Bewertungssystem „Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB)“ erreicht.

Die Energieversorgung des Gebäudes erfolt durch eine intelligente Vernetzung der einzelnen Anlagenkomponenten (Smart Grid) unter Einsatz u.a. einer gasbetriebenen Brennstoffzelle und eines Blockheizkraftwerkes zur Strom-, Kälte- und Wärmeerzeugung sowie durch Photovoltaik-Technik auf den Dächern und an der Fassade. Dadurch erfolgt eine weitgehende schadstoffemissionsreduzierte Eigenerzeugung.

Das Gebäude wurde von dem Stuttgarter Architekturbüro Heinle, Wischer und Partner geplant. Die Bauarbeiten werden Anfang des Jahres 2012 beginnen. Im Herbst 2014 sollen die Berliner Beschäftigten des BMBF ihren neuen Dienstsitz beziehen können.

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