Ich würde in solchen Fällen nicht zwangsläufig von einem Scheinkriterium sprechen. Man kann es so ausdrücken: Hier war der Auftraggeber bereit, eine etwas weniger gute Personaleinsatzkonzeption in Kauf zu nehmen, sofern das mit einem entsprechend niedrigeren Angebotspreis einhergeht. Auf der anderen Seite hat halt festgelegt, dass ihm die Qualität des Personaleinsatzkonzepts nur bis zu einem bestimmmten Punkt wichtig ist, oberhalb dessen nicht mehr unterschieden zu werden braucht. Jede weitere Differenzierung würde ja auch eine weitere Kompensationsmöglichkeit im Wege eines höheren Angebotspreises (also potenzielle Mehrkosten) bedeuten – und daran besteht nicht notwendig unbegrenzt ein Interesse. Die (mehr oder weniger wahrscheinliche) „Gefahr“, dass mehrere Bieter die volle Qualitätspunktzahl erreichen, ist jedem Wertungsschema zudem immanent. Einige Wertungsschemata wie z. B. die erweiterte Richtwertmethode scheren ja sogar Bieter mit unterschiedlichen Wertungspunktzahlen innerhalb eines bestimmten Schwankungsbereichs über einen Kamm.

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